Wenn ich an Weihnachten in den USA denke, kommt mir als erstes New York und der Film Kevin allein zu Haus in den Sinn. Mein Lieblingsweihnachtsfilm und jedes Weihnachten ein Muss.
Als ich in Boston gelebt habe, war ich schon ganz gespannt darauf, was mich erwarten würde. Ich war zuvor bereits ein Mal im Dezember in New York, aber die gesamte Vorweihnachtszeit miterleben zu dürfen, war doch nochmal etwas anderes.
Chicago
Am Thanksgiving Wochenende, Ende November, flogen wir nach Chicago. Thanksgiving scheint der Start der Christmas Season zu sein. Schon am Flughafen erwartete uns ein schönes Bild. Die hohen Decken waren mit Lichterketten geschmückt. Eine leuchtende Weltkugel prangte in der Mitte und war umgeben von leuchtenden Girlanden mit roten Schleifen. Ein Vorgeschmack von dem, was uns erwarten würde.
Auf dem Weg vom Flughafen zu unserem Hotel kamen wir an einem Weihnachtsmarkt vorbei. Ein deutscher Christkindlmarkt. Wir waren überrascht und beschlossen ins Hotel einzuchecken und uns dann den Markt genauer anzusehen. Der Markt war toll. Ein richtiger deutscher Weihnachtsmarkt inmitten der Hochhäuser von Chicago. Eine Bratwurst und einen Glühwein durften wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Ein Stück Heimat, im Herzen einer US Metropole.
Als nächstes sahen wir uns im Millenium Park um. Eine Eisbahn, die berühmte Bean und ein wunderschön gestalteter und dekorierter Weihnachtsbaum erwarteten uns. Bei Tag und bei Nacht ein faszinierendes Bild. Alles funkelte und glänzte.
Kevin allein zu Haus
Am Abend schalteten wir im Hotelzimmer den Fernseher an. Auf der Suche nach einem guten Programm fand ich den Film Kevin allein in New York. Der Film hat gerade angefangen. Was würde jetzt besser passen. Wir machten es uns gemütlich und ließen den Tag Revue passieren. Und dann sahen wir es, die Bilder im Fernseher kamen uns bekannt vor. Dort sind wir doch gerade noch gewesen. Die hohen Decken, die Dekoration, die Weltkugel. Natürlich, Kevins Familie, Familie McCallister, kommt aus Chicago. Wir freuten uns über unsere Erkenntnis und überlegten, ob das Haus der Familie wohl auch im reellen Chicago steht. Eine Suche auf dem Handy und schon hatten wir die Antwort. Ja, das Haus gibt es auch im realen Leben. Ein paar Kilometer nördlich von Chicago. Wir freuten uns noch mehr und beschlossen, am nächsten Tag hinzufahren.
Ein Uber holte uns am Hotel ab und wir fuhren Richtung Norden. Wir stiegen an einem kleinen Strandabschnitt aus, um den Michigan See noch einmal von einer anderen Seite zu sehen. Eine schöne Wohngegend, direkt am Ufer des Sees.
Nach unserem Fotostopp am See machten wir uns auf den Weg zum Haus der McCallisters. Und da war es. Das Haus sieht genauso aus wie im Film. Nur die Einfahrt ist anders. Ein niedriger Zaun hält die Schaulustigen ab, näher ans Haus heran zu treten, aber vom Bürgersteig aus, haben wir einen guten Blick auf das Gelände. Am Nachbarhaus haben Kinder einen Limonadenstand aufgebaut. 1 Dollar für Kevins Lemonade.
Das restliche Wochenende verbrachten wir damit, Chicago noch genauer zu erkunden und zu erleben. Wir besuchten ein Spiel der Chicago Bulls, das Art Institute of Chicago, das Shedd Aquarium und machten einen Spaziergang am Michigan See. Chicago ist eine tolle Stadt, die durch die weihnachtliche Dekoration noch viel schöner und faszinierender wirkte.
New York City
Auf die Spuren von Kevin allein in New York machten wir uns im Dezember. Wir fuhren nach New York City und besuchten die Drehorte des Films.
Der wohl berühmteste Baum steht am Rockefeller Center. Der Baum an dem Kevin am Ende des Films seine Mutter wieder trifft. Die Menschenansammlung ist groß, aber dennoch ist das Rockefeller Center jeden Besuch wert. Der Baum, die Eislaufbahn, einzigartig. Gegenüber des Rockefeller Center befindet sich das Saks Einkaufszentrum. Die Häuserfassade zeigt in regelmäßigen Abständen eine Lichtershow und spielt Musik. Einfach mal stehen bleiben und genießen.
Nicht nur am Rockefeller Center gab es weihnachtliche Dekorationen. Bei einem Spaziergang durch die Stadt, konnten wir einige geschmückte Weihnachtsbäume, dekorierte Schaufenster und weihnachtlich gestaltete Plätze und Häuserfassaden bewundern. Die Schaufenster von Macy`s sind besonders schön gestaltet. Im 7. Stock ist ein Christmas Wonderland aufgebaut, dort kann Santa Clause besucht werden.
In der Stadt sind kleine Weihnachtsmärkte aufgebaut, wie zum Beispiel im Bryant Park, in der Grand Central Station oder im Washington Square Park. In der Mitte des Weihnachtsmarktes im Bryant Park ist eine weitere Eislaufbahn zu finden. Und auch im Central Park ist eine. Die größte der Stadt. Dort habe ich mir einen Traum erfüllt und bin im Herzen meiner Lieblingsstadt Schlittschuh gelaufen. Mit einem herrlichen Blick auf die Skyline, konnte ich mein Glück kaum fassen.
Dyker Heights
Um das größte Ausmaß von Weihnachtsdekoration zu sehen, sind wir nach Dyker Heights gefahren. Ein Stadtteil in Brooklyn. Mit der Bahn und der Hilfe der Menschen hatten wir keine Schwierigkeiten unser Ziel zu erreichen. Wir stiegen in Dyker Heights aus, fragten uns durch und schon standen wir vor den am meist geschmückten Häusern, die ich je gesehen habe. Eins war mehr geschmückt als das andere. Es schien ein richtiger Wettkampf in dieser Nachbarschaft zu sein. Wer bringt am meisten Dekoration im Vorgarten und auf der Veranda unter. Dieses Erlebnis sollte bei keinem New York Besuch im Dezember fehlen.
Weitere Aktivitäten, die ich im Dezember in New York unternommen habe sind, ein Besuch im Madison Square Garden zum Spiel der New York Knicks, ein Spaziergang durch den Central Park, leider ohne Schnee, ein Besuch des Natural Museum of History und der Besuch des Broadway Musicals Moulin Rouge. Auch die Rooftop Bars können im Dezember besucht werden. Die Fenster sind geschlossen und der Blick auf die Stadt ist genauso schön wie im Sommer.
Boston
Auch in Boston konnten wir die besinnliche Vorweihnachtszeit genießen. Im Boston Common gab es eine kleine Eislaufbahn, die öffentlichen Plätze waren mit Lichtern geschmückt, der Weihnachtsmarkt am Hafen lud zum Schlendern ein und die Tannenbäume glänzten in allen Farben.
Und bevor es für mich zurück nach Deutschland ging, um Weihnachten mit meiner Familie zu verbringen, schaute ich mir mit einer Freundin den Film „Kevin allein zu Haus“ im Kino in Boston an. Ein gelungener Abschluss der Vorweihnachtszeit in Amerika.